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DORMAGO

BvA-Gymnasium ist jetzt auch Fairtrade School

21.06.2017 / 16:09 Uhr — duz

Dormagen. Fair gehandelte Produkte sind gefragt wie nie zuvor: Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmals die Milliarden-Marke geknackt. Fast 1,2 Milliarden Euro gaben Verbraucher für Kaffee, Kakao, Rosen, Bananen und andere Produkte mit dem Fairtrade-Siegel aus. Einen kleinen Anteil erwirtschaftete auch das Bettina-von-Arnim-Gymnasium (BvA), das heute als zweite Dormagener Schule offiziell zur Fairtrade School ernannt wurde. Annika Patz vom Verein TransFair brachte die Urkunden mit und gratulierte den Beteiligten zu der Auszeichnung. Als 119. Schule in Nordrhein-Westfalen und 362. in Deutschland hat das BvA die fünf Anerkennungskriterien erfüllt: Die Einrichtung eines Schulteams; die Unterzeichnung eines Fairtrade-Kompasses durch den Schulleiter mit den beabsichtigten Maßnahmen in den nächsten zwei Jahren; die Einführung von Fairtrade-Produkten (das BvA arbeitet hier mit dem Weltladen Dormagen zusammen); das Thematisieren im Unterricht sowie die Durchführung von gezielten Aktionen wie Pfandflaschensammeln und Workshops.

Federführend seitens der Lehrerschaft betreut Lucie Bergins mit großem Engagement die geschaffene AG "School of Sustainability". Es reiche nicht, sich über Ungerechtigkeiten wie Ausbeutung, Armut und Kinderarbeit aufzuregen: "Wir wollten nicht tatenlos zusehen sondern Alternativen aufzeigen", sagte Bergins und machte gleichermaßen deutlich, dass "wir als Verbraucher große Macht haben." In Briefen an einschlägige Unternehmen wurde hinterfragt, warum diese keine fair gehandelten Produkte anbieten. Bergins: "Überraschend antworteten die meisten. Darunter Nestlé wie zu erwarten enttäuschend, positiv aber Ritter Sport, die über die Aufnahme von entsprechenden Produkten in ihr Angebot nachdenken." Die Schüler kreierten übrigens einen eigenen Fairtrade-Rap. Und Glanzstück der Arbeit ist ein origineller Film mit dem Titel "Fairtrade kann sich jeder leisten".

Schulleiter Theodor Linder freute sich über die neuerliche Auszeichnung: "Wir sind nicht auf Jagd nach mehr Plaketten, wollen aber durchaus Farbe bekennen." Landrat Hans-Jürgen Petrauschke brachte Bälle und einen Scheck mit und wies auf die besonderen Herausforderungen an Schulen hin: "Das Team wächst raus, es müssen immer wieder neue Aktive herangezogen werden." Die Schüler seien Multiplikatoren, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld: "Sprecht mit Bekannten und Verwandten und sagt ihnen, warum es wichtig ist die Ausbeutung in anderen Ländern zu beenden und zum Beispiel einen Euro mehr für fair gehandelte Produkte zu bezahlen." Lierenfeld brachte auch eine brandaktuelle Nachricht mit: "Für die Stadt treibt Anke Tobies-Gerstenberg das Projekt "Fairtrade Kommune" voran. Sie teilte mir heute Morgen mit, dass Dormagen nun alle Kriterien erfüllt hat, um eine solche Anerkennung zu erhalten."

 

Fotoquelle: Dormago

Pressefotos
Ein Teil der Schul-AG mit den betreuenden Lehrerinnen Lucie Bergins (rechts) und Miriam Lieske (links)
Ein Teil der Schul-AG mit den betreuenden Lehrerinnen Lucie Bergins (rechts) und Miriam Lieske (links)
Annika Patz (Mitte) überreichte der Schul-AG die Urkunde, Bürgermeister Erik Lierenfeld, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (vorne) sowie Schulleiter Theodor Lindner (rechts) sahen zu
Annika Patz (Mitte) überreichte der Schul-AG die Urkunde, Bürgermeister Erik Lierenfeld, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (vorne) sowie Schulleiter Theodor Lindner (rechts) sahen zu